Dienstag, 26. Mai 2009

R-B-A // Reimliga Battle Arena

Die Reimliga Battle Arena (kurz R-B-A) ist eine Onlineplattform für Rapkünstler und Rap begeisterte HipHop Fans die die raue Sparte der Musikrichtung HipHop, den BattleRap, lieben und schätzen. Die R-B-A holt das klassische Rapbattle von der Bühne direkt in das Wohnzimmer und macht es jedem Hobbylyriker möglich sich mit anderen MC’s online zu messen. Doch nicht nur die Sprachgesangskünstler kommen auf ihre kosten. Eine extra Tabelle bietet ebenso Unterschlupf für Djs, die in Sache Fingerfertigkeit im Schalplattenkratzen gegeneinander antreten wollen.

Hat man sich in der R-B-A als Rapper registrierst muss man zunächst ein selbst entworfenes Probemusikstück hoch laden, anhand dessen die eigenen Fähigkeiten von den Betreibern der RBA bewertet werden und nachdem man dann in eine Maßstabsgerechte Tabelle eingeordnet wird. Mittlerweile gibt es allein vier Tabellen für Sprachgesang „Training“ für Künstler die gerade erst mit dem Reimen begonnen haben, „Entry“ für die etwas fortgeschrittenen Beginner, „Advanced“ für den guten Durchschnitt und die „Heads“ für die Rap-Profis. Die Bewertung des ersten Stücks fällt oft sehr hart aus, sodass die eigenen Fähigkeiten meist etwas unterschätzt werden, doch auch hier lohnt sich aufregen nicht. Jeder Rapper hat die Möglichkeit in die nächst höhere Liga aufzusteigen. Dies geschieht, indem man 4 Battles hintereinander, ohne Ausnahme gewinnt. Die Djs hingegen, dessen Anzahl eher rar ausfällt, haben nur eine Ligatabelle und können somit weder auf noch ab steigen.

Ist man nun in eine Tabelle integriert kann man loslegen. Man hat die Wahl andere MC’s, deren Status auf „bereit“ gesetzt ist heraus zu fordern, oder sich selbst auf „bereit“ zu setzen und darauf zu warten herausgefordert zu werden. Hat man einen Gegner gefunden und fordert ihn heraus, beginnt das Battle wenn der Gegner die Herausforderung akzeptiert hat. Ist das geschehen hat man 48 Stunden Zeit um seine erste Runde zu schreiben, auf zu nehmen und hoch zu laden. Dannach ist der Gegner an der Reihe, der ebenfalls 48 Stunden Zeit zugeschrieben bekommt. Nach einer Runde wechselt die Reihenfolge, sodass Hin- und Rückrunde zwischen den Kontrahenten getauscht wird.


Ablauf Schematisch:

Rapper 1 = IyadMC , Rapper 2 = ShefKev , Zeit pro Part = 48h

Herausforderung:

  • - IyadMC stellt den Status „bereit“ ein
  • - ShefKev fordert IyadMC

Runde 1:

  • - ShefKev läd einen Beat hoch
  • - ShefKev läd einen Part hoch
  • - IyadMC läd einen Part hoch mit Kontern auf den ShefKev Part

Runde 2:

  • - IyadMC läd einen Beat hoch
  • - IyadMC läd einen Part hoch
  • - ShefKev läd einen Part hoch mit Kontern auf den IyadMC Part

Runde 3:

  • - ShefKev läd einen Beat hoch
  • - ShefKev läd einen Part hoch
  • - IyadMC läd einen Part hoch mit Kontern auf den ShefKev Part

Bewertung:

  • - 5 Jurymitglieder


Sollte ein Rapper die vorgegebene Frist von 48h überschreiten, wird das Battle vorzeitig beendet und für den so genannten „Frist-Verpeiler“ als Niederlage eingetragen. Der Kontrahent bekommt allerdings nur dann einen Sieg eingetragen, wenn von ihm mindestens eine Runde vorhanden ist und gekontert wurde.

Haben alle Rapper ihre Runden korrekt hoch geladen, geht das Battle zur Bewertung an die Jury. Früher bestand die Jury aus einem erlesenen Kreis, doch durch die steigende Anzahl der Teilnehmenden MC’s wurde das System überdacht und es können sich nun freiwillige MC’s, die mehr als 4 Battles abgeschlossen haben als Jurymitglied zur Verfügung stellen und Battles bewerten. In der Regel dauert die Bewertung eine Woche wobei man aber glücklicher Weise per Email benachrichtigt wird ;)


Wer nun Lust hat sich das ganze einmal anzuschauen, oder mit zu machem, die R-B-A bietet Unterschlupf für Jedermann :)


Viel Spaß beim Battlen!

>>Link zur RBA<<

Montag, 18. Mai 2009

Vom Bordstein zum Creativ Director

Nassim B., 23 Jahre, ist ein begeisterter Rapper und bald Creativ Director. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über das Leben, die Verbindung zu den Medien und der Begeisterung zur Musik des kreativen Rappers.

Mit 12 Jahren kam er das erste Mal mit dem deutschen Hip Hop in Berührung und hörte es von da an zur Belustigung. Denn Ami-Rap war damals noch viel cooler. Das hielt dann auch für die nächsten Jahre an, bis er mit 17 Jahren bei einem Basketballspiel das erste Mal Tracks von Bushido und Co. hörte! Sofort lieh er sich die CD´s von seinem Kumpel aus und von diesem Tag an war es um ihn geschehen. Er hörte nichts anderes mehr! Von seiner Pubertät gespickt, will er auch so sein wie Bushido und lebte sein Leben genau wie es in den Liedern gerappt wurde. Er baute Mist und ging nicht mehr zur Schule! Er saß den ganzen Tag mit einem Kumpel in einem kleinen Zimmer, kiffte und fing an Beats zu bauen! Dies gelingt ihm seiner Meinung nach auch sehr gut. Aber eins fehlte: Nur der Beat alleine reicht nicht aus, er brauchte natürlich auch einen Rap und rappte direkt ins Mikro des Laptops. Daraufhin entstand mit der Zeit sein erstes Album, welches 11 Tracks beinhaltete! Er gab nicht auf und lernte irgendwann zufällig einen bei Universal unter Vertrag genommenen Rapper kennen! Er zeigte ihm seine Tracks und Beats und er war begeistert und meinte: „Kommt Jungs, ich nehme euch mal mit auf Tour und ihr könnt dann ein wenig Beats bauen!“ Nassim war natürlich sehr begeistert und ein paar Wochen später war er mit seinem Kumpel schon in Berlin und lernte Bushido und Azad kennen. Das ging immer so weiter bis er fast jeden in der deutschen Hip Hop Szene kennen lernte, den man heute auch bei Raab oder bei MTV sehen könnte! Mehr oder weniger durch den Fame geriet er dann auch mit den Medien in Kontakt, gab Interviews oder guckte einfach nur hinter die Kulissen der Medienwelt! Irgendwann aber merkte er, dass das Rapgeschäft nicht alles ist. Nachdem er dann auch noch seine Schule versaut hat, seine Freundin verlor und sonst auch alles schief ging, musste ein Reboot her. Er bewarb sich um eine Ausbildungsstelle als Creativ Director und bekam diese Stelle auch. Bis er die Lehre antrat jobbte er bei TV-Agenturen und trat hin und wieder mit bekannten Rappern auf Konzerten auf! Aber seine Liebe zur Musik gab er bis heute nicht auf, denn Nassim (Essez Benzklasse) sagt wörtlich: „Es gibt nix anderes was mir mehr den Kick gibt, als vor 800 Leuten zu stehen, sich an den Schwanz zu fassen und alle feiern es…trotzem scheisst er auf diesen Rap-Kindergarten, Joka ist Deutscher Hip Hop!"


Exklusivinterview mit Beckstown Dynamite

Heute hatte ich die Ehre, mit der bekannten Bremer HipHop-Combo Beckstown Dynamite ein Interview zu führen. Dabei ging es um ihre Arbeit als Künstler und ihr Verständnis von Musik. Selbstverständlich wurden etliche Beck´s konsumiert, um dem Namen der Band alle Ehre zu machen. Auf die Frage „Wieso seid ihr dauernd so breit?“ kam postwendend die Antwort „Ist doch klar: Ohne Beck´s wär´n wir nur Town Dynamite!“ Und genauso ist auch ihr Verhältnis zur Musik: Spaß muss es machen! Deshalb wurden auch während des Interviews pausenlos an neuen Samples und Texten gebastelt.
Die beiden Mitglieder Mishiva und Mr. Taxi gründeten die Band im Jahre 2003. Seitdem haben sie etliche Lieder produziert und endlich ist ihr ersten Album „Privatkonzert im Großraumtaxi“ fertig, welches ihr euch bei uns exklusiv downloaden könnt. Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern, die sich auf myspace angemeldet haben, wollen sie mit ihrer Musik keinen Erfolg erzielen. Sie machen Musik nur, weil es ihnen Spaß macht. Und das sooft es geht. Da beide auch noch studiert haben und inzwischen im Berufsleben stehen, hat das erste Album 6 Jahre bis zur Fertigstellung gebraucht. Trotzdem lassen sie es sich nicht nehmen, wann immer sich die Möglichkeit bietet, neue Musik zu produzieren und auch aufzutreten.










Aber auch das zweite Album ist schon in Vorbereitung. Sobald es Neuigkeiten gibt, werdet ihr bei 4tuned natürlich darüber informiert.

myspace: http://www.myspace.com/beckstowndynamite
Album Download: http://rapidshare.com/files/225144673/Beckstown_Dynamite.rar

Übrigens: Am 12. Juni 2009 tritt Beckstown Dynamite um 22 Uhr auf dem Vorstraßenfest auf!!!

Meiner Meinung nach können Leute, die ihre Musik nur auf Kommerz auslegen, keine gute Musik machen, da es nicht aus ihnen selber kommt, sondern nur auf das „große Geld“ ausgelegt ist. Aber eigentlich haben alle erfolgreichen Künstler ihr Herz an die Musik verloren und das hört man ihnen auch an. Viele Musiker fangen im kleinen an und wollen einfach nur Musik machen. Sie produzieren Stücke, die von ihnen kommen und oft aus ihrem Leben erzählen. Wenn sich daraus der Erfolg einstellt, ist das zwar erfreulich aber eher nebensächlich.

Samstag, 9. Mai 2009

Neue Pläne von YouTube & Universal

Nach dem Interessenkonflikt zwischen der GEMA und der Videoplattform YouTube entschied sich YouTube viele GEMA-Geschütze Musikvideos zu sperren. Details hierzu sind dem vorherigen Beitrag zu entnehmen.








Zu ähnlichen Konflikten, die ebenfalls zu einer Sperrung vieler Musikvideos führten, kam es zuvor in Großbritannien. Laut YouTube hatte die PRS (britischer GEMA-Pendant) zu hohe Lizenzgebühren verlangt. YouTube ist der Meinung, dass dies inakzeptabel ist. In beiden Streitfällen ist noch keine Einigung in Sicht.
Universal Music Group und Google(YouTube) schlagen nun einen neuen Weg ein, welcher in Zukunft rechtliche Probleme vermeiden kann. Es wird bereits an einem neuen Portal mit Namen „Vevo“ gearbeitet, welches voraussichtlich schon innerhalb der nächsten Monate verfügbar sein wird.
Bei der Universal Music Group(UMG) handelt es sich um einen französischen Musikkonzern, der zu Vivendi gehört.

In Kooperation zwischen Vivendi/ UMG und Google/YouTube soll ein neues riesiges Musikvideo-Portal entstehen. Google teilte mit, dass es komplett Vivendi gehören soll. Es ist also kein Joint Venture zwischen Universal und YouTube, wie es bei MySpace oder anderen Internetportalen der Fall ist. Für das Projekt Vevo wird wahrscheinlich die Technik sowie Vermarktung von Google zur Verfügung stehen. Vevo gehört somit allein Vivendi, wobei Google natürlich finanziell mitprofitiert. Damit hätten auch die Lizenzstreitigkeiten zwischen beiden Parteien ein endgültiges Ende.
Viele sahen in der riesigen Datenübertragung und den großen Speicherverbrauch auf dem bisherigen Videoportal ein nicht sehr rentables Geschäft wenn nicht gar ein Verlustgeschäft. Wie viel Geld nun zwischen den beiden neuen Partnern fließt, ist momentan nicht bekannt. Die Musikvideos sind dann zwar immer noch kostenlos zu sehen, aber wer weiß wie lange das so bleibt. Andernfalls müsste Vevo wie schon zuvor seinen Profit durch das Einschalten von Anzeigen oder anderen Werbemethoden erzielen. Vevo wird im Gegensatz zur YouTube-Internetseite auf durchgehend gute Musik- oder Videoqualitäten Wert legen. Zudem verzichtet Vevo auf benutzergenerierte Videos. Das hat zur Folge, dass Universal's Musikvideos öfter besucht werden würden. Viele große Marken haben bisher einen Werbeauftritt bei YouTube vermieden. Andere wollten nicht mehr genug für die Einblendung ihres Banners zahlen, sodass die Konkurrenz schrumpfte. Durch Vevo erhofft man sich höhere Werbeeinnahmen. Ob das reicht, ist im Moment noch fraglich. Es bleibt nur zu hoffen, dass durch die verbesserte Qualität der Musikvideos und dem neuen Internetangebot nicht zu sehr zu nervigen und penetranten Werbemethoden gegriffen wird.
Nach diesem Schritt von Universal wäre es nicht auszuschließen, dass auch andere Labels nachziehen und ihre Musikvideos auf dem neuen Internetportal „Vevo“ präsentieren würden. Das wäre zwar praktisch für den Nutzer, könnte allerdings auch zu einem kostenpflichtigen Service führen, wenn Vevo Monopolstellung erreichen sollte.
Wirklich einen neuen Service stellt Vevo in diesem Sinne auch nicht zur Verfügung. Bei aller Kritik ist eins jedoch positiv: Der Nutzer kann seine Lieblingsvideos bekannter Universalartisten wieder legal online sehen. Das war zwar vor der Sperrung ebenfalls möglich, aber so ein Schritt wäre früher oder später sowieso fällig gewesen.

Montag, 4. Mai 2009

YouTube vz. GEMA, wer ist hier der Böse? (Teil 1)

YouTube sperrt Videos mit GEMA-Musik

Ende März/Anfang April kam es zu einem Streit zwischen der Google-Tochterfirma YouTube und der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte). Die auslaufenden Lizenzverträge bedurften einer neuen Verhandlungsrunde. Seit November 2007 nutzte die Google Tochterfirma YouTube den mit der GEMA vereinbarten Lizenzvertrag, zur Publizierung von Musikclips. Im aktuell schwelenden Streit zwischen der GEMA und Youtube liegt mehr Brisanz als man zuerst denken mag.
Beide Seiten schalten vornehmlich auf stur, vertreten aber im Endeffekt nur, was von ihnen verlangt wird, Ihre Interessen. Die GEMA muss die Interessen der Künstler vertreten, Youtube muss sich an das deutsche Recht halten. Gleichzeitig muss YouTube aber auch versuchen seine Nutzer zufrieden zu stellen.




Kernpunkt der Streitigkeiten ist zum Einen das Vergütungsmodell. YouTube zahlte der GEMA bislang eine Pauschalsumme, unabhängig davon, welches Video abgerufen wurde und wie oft. Die GEMA, die darauf bedacht ist, ihre Künstler transparent und zielgerichtet zu entlohnen, ist mit einer Pauschalzahlung nicht einverstanden. Sie möchte wissen, welches Lied von welchem Künstler wie oft aufgerufen worden ist und fordert aktuell für jeden Aufruf eine Summe in Höhe von einem Cent.
Im Gegenzug hält die GEMA nichts von Transparenz wenn es um die Veröffentlichung der Mitgliedsnamen der jeweiligen Künstler geht, was zur Überprüfung einer entsprechenden Erhebunggebühr der jeweiligen Künstler erforderlich wäre. Zudem sind sich die Parteien über die Höhe der Vergütungen nicht einig. Während YouTube offiziell von einer Forderung von 12 Cents sprach, hieß es seitens der GEMA, es wäre lediglich 1 Cent pro Stream gefordert gewesen. Aufgrund der Uneinigkeiten entschied sich YouTube die geforderten Musikclips zu sperren, um seiner Linie treu zu bleiben. Vergleiche Vorfall in Großbritannien.

Wo bleibt die Transparenz? Wer verdient wie viel woran?

Was nun - 1 oder 12 Cent? Diesen Widerspruch klärte bislang keine der beiden Seiten auf. Ein möglicher Erklärungsansatz: Die Gema hat womöglich 1 Cent geboten, aber nur unter der Bedingung, von YouTube mehr Informationen zum Abruf der Musikvideos zu erhalten. Doch wenn wegen des Konflikts kein neuer Vertrag zustande kommt, könnte die Gema die Abrechnung nach ihren "Lizenzierungsgrundlagen" für "Anbieter von Musikvideo-on-demand-Portalen" verlangen. Und in diesem Dokument (PDF Seitens der Gema...) heißt es, die "Mindestvergütung je entgeltlich oder unentgeltlich" genutzten Werks aus dem Gema-Repertoire mit einer Spieldauer bis zu fünf Minuten betrage 0,1278 Euro. Da sind sie also, die 12 Cent. Die Gema bestreitet, von YouTube jemals 12 Cent gefordert zu haben. Sprecherin Bettina Müller erklärte SPIEGEL ONLINE: "Wir haben YouTube 1 Cent pro Stream angeboten. Die Verhandlungen sind bislang daran gescheitert, dass YouTube nicht bereit war und ist, die Forderungen der Gema nach mehr Transparenz hinsichtlich des genutzten Musikrepertoires zu erfüllen." Hierzu folgendes PDF PDF von Frau Mueller

Wie viel Geld YouTube bei solchen Lizenzbedingungen der Abruf eines Musikvideos tatsächlich kosten würde, kann man nur vermuten: Die Gema-Lizenz deckt nur einen Teil der Rechte an einem Musikvideo ab (Texte und Komposition) - für die Rechte an Filmmaterial und den Aufnahmen der Songs muss YouTube noch einmal extra zahlen. Rechnet man die Gema-Forderung hoch, müsste YouTube bei der Werbung im Bereich der Streams einen sogenannten Tausenderkontaktpreis (TKP) von 120 Euro erzielen, allein um die Gema-Gebühren zu finanzieren. Der YouTube-Manager Patrick Walker kommentiere, ein TKP von 120 Euro ist extrem hoch, da Online-Anzeigenkunden schon einen TKP von 15 Euro nur für ein sehr gutes, demografisch hochattraktives Werbeumfeld zahlen würden.

Wie viele Musikvideos nun eigentlich abgerufen werden, wie viel Anzeigenumsatz mit den Werbeplätzen erzielt werden - all das will YouTube nicht beantworten. Eine sehr grobe Rechnung veranschaulicht allerdings die Größenordnung: YouTube zeigt bei den Nutzerprofilen an, wie oft die Videos eines Mitgliedes abgerufen wurde. Zählt man nun die Videoabrufe der 20 Mitglieder mit den meistgesehenen Clips in der Kategorie "Musiker" in Deutschland im vergangenen Monat zusammen, kommen allein hierdurch mehr als 3,7 Millionen Videoabrufe zusammen. Sprich: Für einen Monat Musik-Werbevideo-Klickerei (der 20 beliebtesten Anbieter) müsste YouTube der Gema knapp eine halbe Million Euro überweisen. 500.000 Euro für 3,7 Millionen Videoabrufe?
Natürlich vertritt jede Seite ausschließlich Ihr Recht! Und natürlich sollen Künstler entsprechend für Ihre Werke honoriert werden! Und nicht andere! Um eine entsprechende Einigung erfolgreich zu erzielen, müssten sich YouTube und die GEMA erneut an einen gemeinsamen Tisch setzen und meiner Meinung nach das Lizenzierungsmodell komplett überarbeiten! Denn im veralteten Vergütungsmodell liegt das Problem, nach dem sich die GEMA orientiert und vom Gesetz her auch orientieren soll. Sie geht in ihren Berechnungen weiterhin davon aus, dass sie es mit einem Push-Modell zu tun haben. Bislang war es so, dass im Radio oder Fernsehen ein Lied gespielt wurde und die jeweiligen Sendeanstalten selber bestimmen konnten, wann sie ein Lied wo und wie oft gespielt haben. Hierbei war die Vergütung jeweils einfach zu regeln. Wurde ein Lied gespielt, war dafür eine Vergütung fällig. Im Fernsehen oder im Radio bestimmt der Sender, wann ein Lied gesendet wird. Durch Plattformen wie YouTube hat sich das jedoch stark gewandelt. Heute haben wir es nicht mehr mit einem Push- sondern mit einem Pull-Modell zu tun. Heutige Konsumenten holen sich ihre Inhalte selber. Hierbei bestimmt nicht YouTube als Sender, welches Lied wie oft gespielt wird sondern der Nutzer dieser Plattform bestimmt, wenn er ein Lied anhören möchte. Nun wäre das prinzipiell auch kein Problem, wenn es nur offiziell zugelassene Musikvideos auf YouTube geben würde. Dafür könnte man Statistiken relativ einfach erfassen. Aber die Realität sieht anders aus! Jeder User kann Musik hochladen und das muss nicht einmal das offizielle Musikvideo sein. Es kann eine Kopie des offiziellen Videos sein, ein Mitschnitt aus dem Radio, eine Reportage, wo ein Lied im Hintergrund gespielt wird oder als musikalische Untermalung eines Kurzfilms. Wenn jemand dem Video nun auch nicht gerade den offiziellen Namen des Künstlers und seines Stückes gibt, wie soll ein Unternehmen all diese Videos erfassen können? Ein ungeheuer großer Aufwand wäre die Folge, die sicher mehr kosten würde, als die Einnahmen, die mit diesen Stücken realisiert werden könnten. Natürlich führt YouTube Statistiken über die Anzahl der Klicks, mit welchem Browser, Betriebssystem, etc. ein jeweiliger Clip aufgerufen wurde, da kann YouTube sonst was erzählen Smile Jedoch wird YouTube sich nicht darauf einlassen entsprechende Informationen an die GEMA weiterzureichen, um wohlmöglich eine entsprechende Grundlage für ein neues Lizensierungsmodell zu schaffen, abgesehen von der GEMA geführten Mitgliedstranzparenz, die die GEMA ebenfalls erfolgreich nicht preisgeben wird! Da die Musikindustrie auch weiterhin ein starkes Interesse am öffentlichen Kanal des Marketing-Instrumentes YouTube hat, um Top-Seller weiterhin zu promoten, hat Universal Music bereits reagiert und ist eine Partnerschaft mit dem deutschen Youtube-Konkurrenten Sevenload eingegangen. Nach Statistiken zu folge, sollen Musikclips über YouTube erfolgreicher promotet werden, als über Fernsehkanäle wie MTV, etc.