Samstag, 9. Mai 2009

Neue Pläne von YouTube & Universal

Nach dem Interessenkonflikt zwischen der GEMA und der Videoplattform YouTube entschied sich YouTube viele GEMA-Geschütze Musikvideos zu sperren. Details hierzu sind dem vorherigen Beitrag zu entnehmen.








Zu ähnlichen Konflikten, die ebenfalls zu einer Sperrung vieler Musikvideos führten, kam es zuvor in Großbritannien. Laut YouTube hatte die PRS (britischer GEMA-Pendant) zu hohe Lizenzgebühren verlangt. YouTube ist der Meinung, dass dies inakzeptabel ist. In beiden Streitfällen ist noch keine Einigung in Sicht.
Universal Music Group und Google(YouTube) schlagen nun einen neuen Weg ein, welcher in Zukunft rechtliche Probleme vermeiden kann. Es wird bereits an einem neuen Portal mit Namen „Vevo“ gearbeitet, welches voraussichtlich schon innerhalb der nächsten Monate verfügbar sein wird.
Bei der Universal Music Group(UMG) handelt es sich um einen französischen Musikkonzern, der zu Vivendi gehört.

In Kooperation zwischen Vivendi/ UMG und Google/YouTube soll ein neues riesiges Musikvideo-Portal entstehen. Google teilte mit, dass es komplett Vivendi gehören soll. Es ist also kein Joint Venture zwischen Universal und YouTube, wie es bei MySpace oder anderen Internetportalen der Fall ist. Für das Projekt Vevo wird wahrscheinlich die Technik sowie Vermarktung von Google zur Verfügung stehen. Vevo gehört somit allein Vivendi, wobei Google natürlich finanziell mitprofitiert. Damit hätten auch die Lizenzstreitigkeiten zwischen beiden Parteien ein endgültiges Ende.
Viele sahen in der riesigen Datenübertragung und den großen Speicherverbrauch auf dem bisherigen Videoportal ein nicht sehr rentables Geschäft wenn nicht gar ein Verlustgeschäft. Wie viel Geld nun zwischen den beiden neuen Partnern fließt, ist momentan nicht bekannt. Die Musikvideos sind dann zwar immer noch kostenlos zu sehen, aber wer weiß wie lange das so bleibt. Andernfalls müsste Vevo wie schon zuvor seinen Profit durch das Einschalten von Anzeigen oder anderen Werbemethoden erzielen. Vevo wird im Gegensatz zur YouTube-Internetseite auf durchgehend gute Musik- oder Videoqualitäten Wert legen. Zudem verzichtet Vevo auf benutzergenerierte Videos. Das hat zur Folge, dass Universal's Musikvideos öfter besucht werden würden. Viele große Marken haben bisher einen Werbeauftritt bei YouTube vermieden. Andere wollten nicht mehr genug für die Einblendung ihres Banners zahlen, sodass die Konkurrenz schrumpfte. Durch Vevo erhofft man sich höhere Werbeeinnahmen. Ob das reicht, ist im Moment noch fraglich. Es bleibt nur zu hoffen, dass durch die verbesserte Qualität der Musikvideos und dem neuen Internetangebot nicht zu sehr zu nervigen und penetranten Werbemethoden gegriffen wird.
Nach diesem Schritt von Universal wäre es nicht auszuschließen, dass auch andere Labels nachziehen und ihre Musikvideos auf dem neuen Internetportal „Vevo“ präsentieren würden. Das wäre zwar praktisch für den Nutzer, könnte allerdings auch zu einem kostenpflichtigen Service führen, wenn Vevo Monopolstellung erreichen sollte.
Wirklich einen neuen Service stellt Vevo in diesem Sinne auch nicht zur Verfügung. Bei aller Kritik ist eins jedoch positiv: Der Nutzer kann seine Lieblingsvideos bekannter Universalartisten wieder legal online sehen. Das war zwar vor der Sperrung ebenfalls möglich, aber so ein Schritt wäre früher oder später sowieso fällig gewesen.

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