Sonntag, 28. Juni 2009

Last.fm




Was ist Last.fm?


Last.fm ist ein Internetportal, mit dem ein Benutzer individuell Radio hören kann.
Neben dieser Hauptfunktion existiert eine Vielzahl an sinnvollen Informationen und Zusatzfunktionen. Mehr dazu werde ich euch im Weiteren erläutern.


Was bietet es mir?


Last.fm bietet mir eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Es ist durch die vielen einstellbaren Textsprachen international ausgelegt. Ich persönlich habe mich für die englische Sprache entschieden, da es sich um eine britische Internetpräsenz handelt. Vor- oder Nachteile in der deutschen Version konnte ich nicht feststellen.


Möglichkeiten: (ohne angemeldet zu sein)
  • nach bestimmten Künstlern/ Songs suchen und Musik hören
  • einzelne Titel aus einen Album abspielen oder Album kaufen
  • Bilder anschauen (beim Radio hören erscheinen relevante Bilder zum Titel)
  • News erfahren
  • Videos von Musikern/Bands (teilweise YouTube, teilweise benutzergenerierte Inhalte) ansehen
  • Radiosender mit dem Namen eines Musikers oder einer Musikrichtung finden
  • Events anschauen
  • Biografien durchlesen
  • Charts (Top-Titel von Künstlern/ Bands) betrachten
  • Kombo-Radio für Künstler (bis zu drei Musiker) hören
  • Kombo-Radio für Tags (bis zu drei Tags) hören
  • Tags anschauen (zur Weiterleitung auf andere relevante Inhalte)
  • Letzte Aktivitäten von Benutzern erfahren
  • Blogs lesen
  • Song- und Radioeinstellungen tätigen: Volumen, Stoppen, nächstes Lied abspielen, Channel weiterempfehlen
Ohne registriert zu sein, ist erstaunlich viel möglich. So konnte ich einzelne Titel aus einem Album oder durch die Suche hören und andere Medien, z.B. Bilder und Videos anschauen. Viele Songs waren jedoch nur als 30-Sekunden-Version anzuhören und einige konnten überhaupt nicht abgespielt werden. Ähnliche Artisten zum ausgewählten Künstler werden mir gezeigt. Dadurch lernt man seinen Musikgeschmack teilweise neu kennen. Die Videos bestanden oft aus benutzergenerierten Inhalten, zum Beispiel Cover oder Fotoshows.
Auf Last.fm sind nebenbei viele Informationen wie Biografien, Eventinfos und News zu finden. Bei Vorgängern musste man sich alles selbst mühsam zusammensuchen. Als praktisch erwiesen sich Charts, welche die meistgehörten Songs zum jeweiligen Künstler auflisten. Last.fm verfügt zusätzlich über eine scheinbar unbegrenzte Vielfalt an anderen Features. Diese könnten für den einen oder anderen Nutzer von Interesse sein. Für mich sind eher die Radiokanäle zu Genres und teilweise auch zu Künstlern von Nutzen. Etwas verwirrend war dabei, dass der Sender nur sehr selten Songs des ausgewählten Artisten beinhaltete.
Als vorteilhaft erweisen sich eigene Radiosender, die man selber definieren kann.

Hierzu gibt es zwei Modi:



1. Multi-Artist Radio (Kombo-Radio für Künstler): Hier kann aus bis zu drei Artisten/Bands frei gewählt werden. Ich finde diese Variante nicht sehr nützlich, da ich dann lieber das Genre angeben würde.

Meine Testdaten:

a) rockig, funky, grunge, nu metal…
  • Red Hot Chili Peppers
  • Nirvana
  • Linkin Park
b) lyrischer rap, politischer rap, gangsta rap
  • Immortal Techniques
  • Nas
  • Tupac
Was hat der Song „Eminem – My name“ hierbei zu suchen?

Die angegebenen Künstler wurden kaum gespielt. Außerdem waren die Songs bei beiden Varianten (a und b) nicht sehr passend zu den drei Musikern. Ich fand es eher mittelmäßig und würde es kaum verwenden. Die gezielte Suche nach einem Genre wäre viel effektiver.

2. Multi-Tag Radio (Kombo-Radio für Tags): Man kann drei Tags oder Schlüsselwörter angeben und somit abhängig von Genre, Stimmung, oder sogar Thema den passenden Channel finden. Das ist mit Abstand meine Lieblingsfunktion, weil ich meinen Geschmack anhand von Stichwörtern definieren kann.

Meine Keywords waren:
  • political rap (themenbezogen)
  • lounge/ambient (stimmungsbezogen)
  • 90’s + funk + rock (Genre + Zeit)
Leider haben sowohl die normalen als auch die spezialisierten Radiosender einige Mängel bzw. bewusst eingeschränkte Features. So kann man nur den nächsten Titel spielen oder das Lied stoppen, aber nicht den vorigen Song abspielen oder das aktuelle Musikstück pausieren. Ähnliche Einschränkungen beim Abspielen findet man auch bei Musikstücken außerhalb des Radios.
Wechselt man des Öfteren den Radiokanal wird die Werbung schnell sehr nervig und aufdringlich. Die Werbeeinblendung wird beim Start eines Radiosenders abgespielt und kann nicht weggedrückt werden. Der Ton kann während der Werbung auch nicht ausgestellt werden. Ich hab den Ton daher über Windows stumm geschaltet.


Die Anmeldung selbst
  • einfach und schnell
  • viele Einstellungen zur Privatsphäre


Zusätzliche Möglichkeiten nach dem Login

Die ersten vier Funktionen ähneln anderen sozialen Plattformen wie Facebook oder StudiVZ sehr stark:
  • Kommentieren (Shoutbox)
  • Freundschaften aufbauen und annehmen
  • Gruppen beitreten
  • Events eintragen
  • Favoriten definieren
  • Tags hinzufügen
  • Blog schreiben (in der englischen Version Journey…)
  • Playlist erzeugen (aber nicht abspielbar!)
  • Song- und Radioeinstellung: Titel bannen, zur Lieblingsliste hinzufügen oder taggen
Als registrierter Nutzer kann ich das Banner in rot oder schwarz ansehen. Die Designer der Seite waren sich wohl unschlüssig.
Eingeloggte User sind nach dem Login vollständig in die Community integriert. Jetzt bekomme ich viele Funktionen wie Freundeslisten oder Gruppen und kann auch etwas zu Events, Blogeinträge oder Kommentare schreiben. Beim Spielen eines Songs oder eines Radiosenders wird mir das Bannen, Lieben oder Taggen von Titeln erlaubt. Jetzt kann ich auch eine Playlist erstellen. Nach dem Erstellen der Liste musste ich unglücklicherweise feststellen, dass es aber nur als Abonnent möglich ist, eine Playlist auch abzuspielen.


Abonnieren (nicht selber getestet, da es was kostet)

Ein Abonnement kostet 3€ im Monat.
Eine Liste aller Zusatzfeatures gibt es hier:
http://www.lastfm.de/subscribe

Davon halte ich die Playlist und das Erstellen eines Radios, welches nur seine Lieblingslieder abspielt, für sinnvoll. Die restlichen Möglichkeiten sind eher nebensächlich. Ich finde es etwas schade, dass ich zwar als eingeloggter User eine Playlist erzeugen kann, diese aber leider nicht hören darf. Ich werde auf eine geschickte Art und Weise gedrängt, zu abonnieren. Ansonsten bleibt nicht mehr viel, wofür Benutzer Geld investieren würden.


Fazit

Als ich mich anfangs mit Last.fm auseinandergesetzt habe, glaubte ich zu wissen, dass es sich hauptsächlich um den Anbieter von personifizierten Radiosendern handelt. Schnell wurde mir klar, wie viele Funktionen und Informationen zu finden sind. Dabei war der Blickpunkt zum Radio nicht mehr als Hauptzweck des Ganzen zu erkennen. Viele Features sind praktisch und sinnvoll, andere kompliziert und unübersichtlich. Der Umfang ist aber so groß und unüberschaubar, dass viele Funktionen nicht mehr verständlich für mich waren und ich einiges als unbrauchbar ansah.
Sehr gut fand ich das Komboradio für Tags, die interaktiven Medien wie Bild/Video und die zugehörigen Biografien oder Events bezüglich des Künstlers. So hat man alle nützlichen und brauchbaren Features und Informationen im Überblick. Weniger gut ist das Komboradio für Künstler, das Radio eines Künstlers und die nervige Werbung beim Starten eines Radiokanals. Außerdem fehlen viele bekannte Lieder oder das Lied läuft nur 30 Sekunden (wahrscheinlich aus rechtlichen Gründen). Die Abspielfunktion erlaubt mir mit dem Stoppen und Überspringen des Songs nur wenig Navigationsfreiheit.
Man kann Last.fm ausprobieren und für den einen oder anderen ist es sicherlich eine hilfreiche Plattform. Es bietet nützliche Funktionen und Informationen, hat aber hier und da noch Verbesserungsbedarf.

Hier geht’s zu Last.fm:
http://www.lastfm.de/

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